BEURER GWAND - V.T.E.V. Edelweiß Neubeuern e.V.

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BEURER GWAND

 








BEURER GWAND - A GWAND ZUM LEBEN
Zur Zeit der Innschifffahrt (14.-19. Jahrhundert) war der Markt Neubeuern ein bedeutender und reger Handelsumschlagplatz. Bis ins letzte Jahrhundert waren Großhandelskaufleute und Schiffsmeister die großen Unternehmer. Auch die Handwerker und Wirte des Marktes hatten ein gutes Auskommen. Damals trugen die zum Teil wohlhabenden Bürger und Bürgerinnen dieses Gwand als Festtracht. Das Beurer Gwand ist um das Jahr 1800 entstanden. Ein paar alte Stücke aus der Biedermeierzeit sind noch erhalten und befinden sich im Besitz des Trachtenvereines. Nach diesen Originalstücken, Bildern und Stichen aus der Zeit um 1800 wurde 1982 das „Beurer Gwand“ originalgetreu nachgeschneidert.

Dass unser Gwand so lebendig ist, ist den Menschen zu verdanken, die es tragen. Das „Beurer Gwand" ist mehr als ein Kleidungsstück, es ist ein Zeichen der Zusammengehörigkeit. Viele Freundschaften haben sich in den vergangenen Jahren gebildet. Man feiert zusammen, man tanzt zusammen und man lacht zusammen. Und man trauert zusammen. Das „Beurer Gwand" zu tragen ist eine Lebenseinstellung, wir verkleiden uns nicht, wir tragen es aus der reinen Überzeugung, nicht im Zeitstrom zu versinken, nicht dem Zeitgeist nachzulaufen. Trotzdem sind wir moderne Menschen, oder vielleicht deswegen. Wer die Vergangenheit nicht kennt und nicht weiß, woraus die Gegenwart entstanden ist, kann weder seine eigene Zeit richtig verstehen noch für die Zukunft sinnvoll planen. Wir haben den Mut, einzustehen für eine Tradition, die wir von unseren Vorfahren übernommen haben. Mit dem Tragen der Tracht übernehmen wir Verantwortung für unseren eigenen Lebensraum. Doch die Grenzen zu Folklorismus, Volkstümelei und Missbrauch sind fließend. Im Gegensatz zur Folklore ist das „Beurer Gwand" authentisch, es ist das Produkt aus dem Handeln und Erleben vieler Generationen. In diesem Sinne wollen wir dieses Erbe weitergeben und dafür sorgen, dass noch viele Generationen Freude mit diesem schönen Gwand haben und halten uns dabei an einen Gedanken von Gustav Mahler: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche."










BEURER GWAND - JUGEND

Das Beurer Gwand ist ein Gwand zum Leben und jede Altersgruppe kann es mit Stolz tragen. Die kleinen Madln mit einem Buchskranzerl auf dem Kopf bis sie im Beurer Gwand zum Altar schreiten. Die jungen Burschen mit einer farbenfrohen Weste, mit der sie bei jedem Fest was hermachen! Und auch die „Alten" tragen das Gwand mit Würde. Im Beurer Gwand schaut jeder gut aus! Und jedes Gwand kann Geschichten erzählen: Von farbenfrohen Umzügen und Festen, von lustigen Begegnungen mit Freunden, von traurigen Anlässen und vom Leben mit'm Gwand. Denn unser Gwand ist kein Museumsstück, es ist lebendig, wie die Menschen, die es tragen! Unser Beurer Gwand ist über 200 Jahre alt und aktuell, wie nie zu vor. In seiner Schönheit repräsentiert es Heimat, Tradition und Gemeinschaft. Wir sehen es als unseren gemeinsamen Auftrag, dieses Gwand in seiner ganzen Lebendigkeit, Vielfalt und Originalität in Schnitt und Form zu erhalten und weiterzugeben.









BEURER GWAND - MANNERLEIT
Die Joppe oder der knielange Gehrock (Mantel) aus braunem oder schwarzem Tuch ist jeweils mit zwei Reihen Taler- oder Pflugradknöpfen bestückt. Darunter trägt er ein weißes Pfoad mit einem bunten oder schwarzen Seidentuch um den Hals. Darüber wird  ein in sich gemustertes oder buntes Samtlaiberl mit Schalkragen getragen, das wie Joppe oder Mantel doppelreihig mit Taler- oder Pflugradknöpfen versehen ist. Eine bestickte Lederbundhose, handgestrickte, weiße Baumwollstrümpfe mit verschiedenen Mustern lassen die Männerwadln besonders zur Geltung kommen. Stiefel oder schwarze Schnürschuhe werden dazu getragen. Ein über das Laiberl getragener, nach eigenen Vorstellungen bestickter Ranzen vervollständigt das Männergwand.














BEURER GWAND - WEIBERLEIT
Es gibt drei Grundformen: das historisch Ältere (um 1830) ist ganz aus Seide und am Oberteil reichlich mit Tüllstoff, Schnurtechnik, Ranken und Blüten verziert. Die bauschigen Keulenärmel sind tief eingesetzt und wattiert. Die zweite Form (um 1900) ist etwas einfacher gehalten und kann aus Wolle oder Seide sein. Die geraden Ärmel und das Oberteil sind mit schwarzer Spitze, Samtborte oder schwarzen Glasperlen verziert. Als dritte Form gibt es das Miedergwand. Besonders schön ist es mit einem bestickten oder farbigen Schnürmieder. Dazu gehören ein Rock aus Seide oder Wolle und eine Leinenbluse mit weiten Ärmeln oder einen farblich passenden Spenzer.  Zu allen drei Formen werden weiße Baumwollstrümpfe, einfache schwarze Schuhe, eine Schürze, die mit der Grundfarbe harmoniert, ein Seidentuch im Ausschnitt (nicht aus Schürzenstoff) und ein hoher, an der Unterseite reich verzierter, Filzhut mit vier Goldquasten getragen.











TRACHTEN- UND SCHÜTZENZUG

Der Trachten- und Schützenzug anläßlich des Oktoberfestes in München ist weltweit bekannt. Die Trachtlerinnen und Trachtler des Beurer Gwands nehmen seit vielen Jahren an diesem Ereignis teil. Der Trachten- und Schützenzug in München zieht von der Münchner Innenstadt zum Festplatz auf der Theresienwiese. Rund 9.000 Mitwirkende präsentieren und zeigen die Trachtenvielfalt Deutschland’s  und seiner europäischen Nachbarn (unter anderem Österreich, Italien, Slowenien, Serbien, Polen und Spanien). Viele bayerisch stämmige Trachtler aus Nordamerika lassenen sich vom weiten Weg nach Bayern nicht abhalten und zeigen so ihre Verbundenheit mit der alten Heimat. Der Zug wird in jedem Jahr vom Münchner Kindl angeführt, das hoch zu Ross voran reitet und am Eingang der Wies’n die Zugteilnehmer begrüßt. Nach der Begrüßung durch das Münchner Kindl verteilten sich die Zugteilnehmer auf die einzelnen Bierzelte.

Die Tradition der Beteiligung beim Trachten- und Schützenzug mit der historischen Tracht (damals „Letztes Aufgebot“) geht auf das Jahr 1928 zurück. Bereits Anfang der 30er Jahre war der Trachtenverein Neubeuern beim Trachten- und Schützenzug dabei. Nach dem 2. Weltkrieg wirkte man Anfang der 1950er Jahre mit einem Schiffzug mit. Nach der Wiederbelebung der Historischen Tracht 1982 beteiligte sich das „Beurer Gwand/Historische Tracht“ 1997 erneut beim Trachten- und Schützenzug.  Seither ist es eine Ehre und ein Höhepunkt im Vereinsjahr alle zwei Jahre im Wechsel mit der "Oiden Wiesn"dabei zu sein.















OIDE WIESN - TANZLGRUPPE
Eine königliche Hochzeit im Jahr 1810 legte den Grundstein für das größte Volksfest der Welt. Im Laufe der Jahrzehnte veränderte sich die Wiesn stetig. Vom Pferderennen über eine bäuerliche Leistungsschau zu einem Volksfest mit Karussells und Bierzelten. Was zu Beginn eine Privatveranstaltung war, wurde ab 1819 von den Stadtvätern Münchens organisiert. So ist es bis heute geblieben. Das Oktoberfest musste sich gegen die Stürme der Zeit wie Kriege, Wirtschaftskrisen und nicht zu vergessen das Wiesnattentat am 26 . September 1980 behaupten. Heute finden wir auf der Wies’n wieder einen kleinen Bereich mit „historischen“ Fahrgeschäften und Bierzelten, die sich gegen den Zeitgeist in den Biertempeln stemmen – die „Oide Wiesn“. In diesen Bierzelten sucht die Blasmusik nicht den neuen Wiesnhit, sondern begleitet die Besucher mit angenehmer Lautstärke und schönen Musikstücken durch den Wiesntag.










Mit der Wiederbelebung der Tanzlgruppe anlässlich des 65. Geburtstages des 1. Bürgermeisters und langjährigen Vorstandsmitgliedes Michael Schmidl setzte man die Tradition einer historischen Tanzgruppe fort. Diese Tradition nahm bereits 1947 bei einem Freundschaftsfest auf dem Marktplatz seinen Anfang. Seither tritt die Gruppe bei verschiedenen Gelegenheiten im süd-ost-bayerischen Raum auf. Seit Einführung der „Oidn Wiesn“ im Jahre 2010 anlässlich des  200. Jubiläums des Oktoberfestes ist es eine Ehre und Freude den Verein und den Markt Neubeuern dort zu vertreten. Der Auftritt der Gruppe beinhaltet meist auch eine Trachtenvorstellung. Seither darf die Tanzlgruppe alle 2 Jahre auf der Oiden Wiesn und im Wechsel alle zwei Jahre am Trachten- und Schützenzug zu Beginn des Oktoberfestes teilnehmen.

PROBEN DER TANZLGRUPPE
Die Proben der Tanzlgruppe finden immer am letzten Freitag des Monats im Trachtenheim statt.

ANSPRECHPARTNER
Sepp Englberger - 0162 4242149










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